Am Mittwoch wird der Kantonsrat das Mittelschulgesetz behandeln. Die privaten Mittelschulen sollen pro Schüler einen höheren Beitrag vom Kanton erhalten. So weit, so gut.

Der rechtskonservative Regierungsrat hat nun bemerkt,dass er mit dieser Massnahme sein schädliches Abbauprogramm nicht mehr einhalten kann. Denn die Massnahme kostet den Kanton jährlich 1,87 Millionen Franken mehr. Da der Kanton für diese Bildungskosten nicht aufkommen will, wird der Regierungsrat die Kosten auf die Mittelschüler an den öffentlichen, kantonseigenen (!) Schulen überwälzen. Neu werden diese Schüler eine Gebühr von 700 statt 500 Franken für den Schulbesuch zahlen müssen. Das ist eine Erhöhung um satte 40 Prozent! Die kantonalen Mittelschüler haben jedoch nichts mit dem neuen Beitragssystem zu tun, zumal die Lernenden bei einer Erhöhung der Schulgelder nicht auf ein breiteres Angebot treffen. Im Gegenteil: Leistungsabbau wurde in den vergangenen Jahren gerade auch bei den kantonalen Mittelschulen betrieben. Mit der Erhöhung der Gebühren und dem weiteren Bildungsabbau macht man die eigenen Schulen nicht attraktiver. Man muss sich einmal vor Augen halten, dass Kantischüler in den meisten Nachbarkantonen (GL, NW, SG, ZG und ZH) überhaupt keine Schulgelder zahlen.

Ich finde das Vorgehen des rechtskonservativen Regierungsrats nicht korrekt. Gebühren auf minderjährige Personen überzuwälzen, die sich politisch nicht dagegen wehren können, ist unfair.

15. Dez 2015