In etlichen Gemeinden werden verzweifelt Lehrpersonen gesucht. Während auf offene Stellen teilweise keine einzige Bewerbung eintrifft, verweigert der Erziehungsrat die Umsetzung von Massnahmen zur Verbesserung der Situation. Für die SP ein unverständlicher Entscheid. Sie fordert: Bevor noch mehr Klassen im Herbst ohne ausgebildete Lehrpersonen dastehen, muss der Regierungsrat jetzt das Heft in die Hand nehmen.

«Für die Schulen wird es immer schwieriger Lehrpersonen zu finden», sagt Lehrer und SP-Kantonsrat Martin Raña (Küssnacht). «Im Moment sind viele Stellen ausgeschrieben, die Schulleitungen erhalten teilweise keine einzige Bewerbung darauf. Wir haben keine Zeit mehr zum Abwarten.»

Statt Analysen braucht es jetzt Sofortmassnahmen

Statt auf die schwierige Situation zu reagieren, entschied der Erziehungsrat letzte Woche, alle erarbeiteten Massnahmen auf die lange Bank zu schieben. So habe das Amt für Volksschulen und Sport als Sofortmassnahmen vorgeschlagen, die Klassenlehrpersonen aller Stufen mit zwei Lektionen zu entlasten und mit einer Reallohnerhöhung die Personalrekrutierung zu vereinfachen. «Diese Massnahmen hätten die Probleme noch nicht alle gelöst, wären aber wirksam und mit dem entsprechenden politischen Willen schnell umsetzbar gewesen», lässt SP-Fraktionspräsidentin Carmen Muffler (Freienbach) verlauten. «Es lagen also konkrete Massnahmen gegen den akuten Lehrermangel auf dem Tisch. Der Erziehungsrat hat jedoch den dringlichen Handlungsbedarf offenbar nicht erkannt. Diese Haltung des Erziehungsrates verurteilen wir scharf.» Statt Massnahmen zu ergreifen, will der Erziehungsrat zusätzliche Abklärungen und eine vertieftere Analyse. «Eine zusätzliche Analyse ist sicher nicht falsch», erklärt Muffler weiter, «jedoch hätte das den Erziehungsrat nicht abhalten dürfen, erste konkrete Sofortmassnahmen zu treffen. Wenn das Haus brennt, braucht es nicht als erstes Abklärungen zur Reorganisation der Feuerwehr.»

Probleme sind schon seit Jahren bekannt – Lösungen liegen auf dem Tisch

«Viele Probleme sind seit Jahren bekannt und könnten rasch angegangen werden», sagt auch SP-Kantonsrat und Bildungs- und Kulturkommissionsmitglied Jonathan Prelicz (Arth-Goldau). Zusammen mit den Kantonsräten Martin Raña und Guy Tomaschett hat er bereits im November den Vorstoss «Studierende der Pädagogischen Hochschule Schwyz im Kanton behalten: Arbeitsbedingungen verbessern» eingereicht. Prelicz: «In diesem Vorstoss zeigen wir konkrete Massnahmen auf, wie der Lehrpersonenmangel angegangen werden kann. Dazu gehört eine bessere Unterstützung für Berufseinsteigende, sowie eine Anpassung der wöchtenlichen Unterrichtszeit, Klassengrössen und Löhne. Wir fordern, dass der Regierungsrat den bereits vom Parlament angenommen Vorstoss nun sofort umsetzt. Nur wenn der Regierungsrat jetzt rasch konkrete Massnahmen präsentiert, kann verhindert werden, dass noch mehr Klassen im Herbst ohne ausgebildete Lehrperson dastehen», warnt er: «Die Probleme sind längst benannt und die Lösungen identifiziert. Nun ist es dringend an der Zeit, zu handeln».

SP Kanton Schwyz

17. Apr 2023