Nationalrat und SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin erklärte den Tarif: Der einzige echte Schwyzer ArbeitnehmerInnen-Sitz in Bern sei nur durch Zusammenstehen und mit geschlossenem Urnen-Gang aller gewerkschaftlichen, grünen und sozialdemokratischen Kräften zu halten. Es gelte der national-konservativen Schweiz Paroli zu bieten: Für eine gerechte und eine solidarische Schweiz. Für eine stabile und verlässliche Zusammenarbeit mit Europa. Für bezahlbaren Wohnraum und für sichere Renten. Für Verteilgerechtigkeit in einer Zeit, in der die Vermögen und Einkommen immer ungleicher verteilt sind, wobei «einige Schwyzer Gemeinden diesbezüglich eine negative Schlüsselrolle spielen.»
Gegen Lohn-Dumping-Firmen
Alex Granato, Unia-Regionalsekretär in Pfäffikon, zeigte die Mechanismen auf, welche es ermöglichen, die Löhne in der Schweiz zu destabilisieren: Die Armut in ihren Heimatländern zwingt entsandte Arbeitskräfte in der Schweiz zur Hälfte des landesüblichen Lohnes zu arbeiten. Ohne Unterstützung durch Gewerkschaften wären sie den Lohndumpingfirmen ausgeliefert. Dies belegte Granato konkret am Beispiel eines slowakischen Arbeitskollegen auf der Sawiris Luxus-Resort-Baustelle in Andermatt. Die Aufgabe des Euro-Mindestkurses bezeichnet Granato als «ideologisch motivierte Auslieferung des Schweizer Frankens an die Währungs-Spekulanten und deren Kursschwankungs-Wetten - bezahlt von tausenden arbeitenden Menschen mit unbezahlten Überstunden oder gar mit ihrem Arbeitsplatz.»
Es sei für die Arbeitenden in diesem Lande existenziell, so Granato, dass in den Herbstwahlen jene Kräfte gewählt werden, welche den SVP- und FDP-Deregulierern und dem «Frontalangriff auf Arbeitnehmerrechte und würdige Arbeitsbedingungen die Stirne bieten». Befürwortung von paritätischen und tripartiten Kontroll-Kommissionen, Gesamtarbeitsverträgen, von Lohngleichheit für Frauen und vonflankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit seien klare Wahl-Kriterien.
Engagierte und motivierte Schwyzer Linke
«Und bitte die Situation der 50-plus Arbeitssuchenden nicht vergessen», erschallte ein Ruf aus dem Publikum. Und eröffnete eine anregende Mischung von Redebeiträgen und Präsentationen: Die Nationalratsliste 1 der Juso mit ihren erfrischend auftretenden KandidatInnen; ebenso die SP-Stammliste (Listen-Nummer 2) mit Karin Schwiter (Lachen), Luka Markic (Pfäffikon/Freienbach) und Erika Weber (Einsiedeln). Nach Einsiedeln ging eine Grussbotschaft an den frisch gewählten SP-Bezirksrat Patrick Notter, dem es mit seinem eindrücklichen Leistungsausweis gelungen ist, seinen SVP-Kontrahenten klar zu überstimmen. Die sich selbst disqualifizierende Schwyzer Sparpolitik mit dem unsäglich primitiven SVP-Angriff auf das Spital Lachen wurde ausgebuht. Hingegen die den AHV-Fonds alimentierende Erbschafts-Steuer zu Annahme empfohlen. Und zum Schluss überraschten die Juso noch mit einem Revival der 1987 eingestellten SP-Zeitung «Schwyzer Demokrat», jetzt natürlich «Schwyzer Demokrat 2.0» genannt.
SP und Gewerkschaftsbund Kanton Schwyz